Anderen kannst Du oft entfliehen, Dir selbst nie.
Publilius Syrus, römischer Moralist, Aphoristiker und Possenschreiber
In einer sich ständig weiterentwickelnden Gesellschaft verschwinden trotz segenswerter Entdeckungen und Erkenntnisse oftmals moralische Werte. Gleichgültigkeit und Gewalt steigen. Sowohl anderen als auch sich selbst gegenüber. Flucht scheint oftmals die einzig mögliche Reaktion.
In dieser Situation spielt Kunst eine unersetzliche Rolle.
Kunst, die aufzeigt und hinterfrägt.
Kunst, die Handlungen spürbar macht und auch manachmal weh tut.
Die Arbeiten des slowakischen Künstlerpaares Tatiana Siedlova und Igor Navrotskyi konfrontieren uns kompromisslos damit und zeigen, dass ein Leben auf der Flucht erst durch eine Sinnstiftung für sich selbst und die Gesellschaft von Erfolg gekrönt sein kann. Ganz im Sinne von Prof. Viktor Frankl „Was leuchten will, muß sich verbrennen lassen.“
Erst das erloschene Feuer und die kalte Asche, das Ende der Flucht, schaffen Platz für Neues und die Möglichkeit zu einem Neustart und Aufbruch zu Höherem!
Siedlova und Navrotskyi initiieren mit ihren Werken für viele einen Neustart und vermitteln so ein neues Lebensgefühl.
Schaffen & Philosophie
Die Verschmelzung von Tradition und Moderne wurde zum unverwechselbaren künstlerischen Ausdruck der beiden.
Beide glauben an die Kraft der Individualität, schätzen das Handwerkliche und die Kunst der alten Meister. Sie verehren Rembrandt (späte Phase), Caravaggio, Goya und die russischen Künstler wie Repin oder Kramskoi. Wie die alten Meister arbeiten sie mit vielen Farbschichten und schaffen damit einen einzigartigen Eindruck von Tiefe, Transparenz und Plastizität. Ihre klassische Technik erfordert ein hohes Maß an Sensibilität, Können und Geduld und macht sie einzigartig in der zeitgenössischen slowakischen Kunstszene.
Individualität Handwerk
alte Meister
Das Spiel mit Licht und Schatten und die Allegorien, Metaphern und Erzählungen antiker Geschichten beinhalten immer ein bisschen romantisches Drama und szenische Kunst und setzen sich mit der Beziehung von Individuen zueinander und zur Gesellschaft auseinander. Stilistisch können sie als realistische Künstler mit einer Wahrnehmung der abstrakten Poetik und Symbolik eingestuft werden.
Die grundlegenden Themen: allegorische Szenen, stilisierte Porträts, Akte, Stillleben, Tierdarstellungen, oftmals mit humorvollen Ideen gemixt. Ihre Werke finden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, den USA und Australien.
Neben der Malerei organisiert das Paar Kunst-Workshops und koordiniert pädagogische Aktivitäten (unterrichtet werden klassische Kunsttechniken) und fördert damit viele Kinder, junge Talenten und Erwachsene aus der Slowakei und der Ukraine. Bemerkenswert auch das umfangreiches Wohltätigkeitsengangement für Kranke und gehandicapte Personen.