Die Natur muss gefühlt werden.
Alexander von Humboldt
Im Dezember 2022 lädt die Wiener BURN-IN Galerie zu einer geheimnisumwobenen Expedition ins Reich der mystischen, nahezu sakralen Naturräume der Malerin und Textilobjektkünstlerin Susanne Guzei-Taschner.
In der Ausstellung Strings of Nature & Ritual Spaces zeigt die Künstlerin eigenständige imaginäre Landschaften und rituelle Räume, in denen das Magische und der Traum aufeinandertreffen. Dabei entwickelt Guzei-Taschner eine enorm eigenständige Bildkomposition, in der sie die ökologische Gemeinschaft Mensch und Natur ins Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit rückt. Die gekonnte Inszenierung des harmonischen Dreiklangs aus Körper, Seele und Geist lässt Energien freiwerden, die sich subtil im Unterbewusstsein des Betrachters verankern. Diese imaginären Schwingungen, Energieflüsse, Codes und Zeichen der Natur, die Strings of Nature, eröffnen rituelle Räume, codieren und decodieren geheime Zeichenfolgen, verweben die Fäden der Natur und schaffen zarte und gleichzeitig kraftvolle Stränge für jedwedes Leben.
BURN-IN zeigt in der Ausstellung 24 Arbeiten (darunter 3 Earth Strings und 2 luftige Holzskulpturen), die zwischen 2008 und 2022 entstanden. Die komplexen Bildcollagen Die Kraft der kleinen Dinge, Wachsende Schiffe, Wachstum, Kaskade, Kreislandschaft, Verwobene Landschaft, Aufbruch ins Blaue, Verbundenheit, Rhythmus und Ritual erzählen bewegende Geschichten, die den Atem der Natur im Raum spürbar werden lassen.
Guzei-Taschner nutzt verschiedene Stoffe, Leinwände, Jute, Netze, Schnüre, Schwemmhölzer und Steine. Die genähten Bildelemente verleihen den Werken eine bemerkenswerte Plastizität und Eigenständigkeit. Damit öffnet Guzei-Taschner ihren ganz persönlichen weiblichen Erlebnisraum. Alle Assemblagen überzeugen mit präziser Technik und einer meisterhaften topografischen Genauigkeit, die durch ihre Malerei mit akzentuierenden Farbräumen nochmals verstärkt wird. Kräftige Kompositionen in Blau, Grün und Braun stehen nahezu Monochromen in Weiß gegenüber.
Vernissage & Programm
BURN-IN und Susanne Guzei-Taschner laden zur Ausstellungseröffnung am 16.12.2022, 18-20 h.
- Begrüßung und Ansprache zur Ausstellung Sonja Dolzer | BURN-IN Gründerin
- Musikalisches Highlight: Werner Kodydek
- Geselliges Miteinander
Location
BURN-IN Galerie im Gerngross 2. OG | 1070 Wien, Mariahilfer Straße 42-48
#KunstTRANSFER
Experimentelle textile Objektkunst
Textilkunst zählt zu den ältesten Kunstformen der Geschichte. Bereits vor 27.000 Jahren entstand die Kunst des Webens, die umwälzende Veränderungen für Gesellschaft und Umwelt mit sich brachte.
Textilkunst durchlebte unterschiedlichste Phasen der Beliebtheit. Seit den 1970ern zeichnet sich ein weiterer Wendepunkt ab, denn feministische Künstlerinnen wie Judy Chicago und Miriam Schapiro hinterfragten die Unterscheidung zwischen Textilien und bildender Kunst und nahmen Techniken auf, die traditionell in den Bereich des „Frauenhandwerks“ verbannt wurden, wie nähen und quilten. Bekannte Protagonistinnen wie Sheila Hicks, Magdalena Abakanowicz oder Yayoi Kusama setzten mit ihren Arbeiten neue Maßstäbe und überzeugten auch kritische Kunstjournalisten. Die Akzeptanz des Genres stieg kontinuierlich und damit auch die Beliebtheit bei den Sammlern.
Mit Susanne Guzei-Taschner vertritt BURN-IN erstmals eine etablierte Textilobjektkünstlerin und Malerin, die mit ihrem künstlerischen Konzept Natur.Ritual.Raum. und Transforming Nature einen sehr wertvollen Beitrag zum BURN-IN GreenART Portfolio leistet. Ihre dreidimensionalen textilen Objekte sind geprägt von Naturverbundenheit, Weltoffenheit und Diversität. Die Künstlerin setzt ganz bewusst auf die eigenständige und lebendige Sprache von Fäden und Strängen. Mit den Strings of Nature und der experimentellen Erforschung des Bildraumes in Bezug auf Formgebung und Farbe vermittelt sie ein Bild der Natur, das immer etwas Leichtes und Spielerisches transportiert.
Diese einzigartige Erlebniswelt, die Guzei-Taschner auch als Auftragskunst anbietet, verströmt ein unvergleichliches Ambiente in privaten oder öffentlichen Räumen. Bereits 2009 würdigte Prof. Oswald Oberhuber in der Laudatio zur Ausstellung Zeichensprache die ganz spezielle Haptik der Werke, die man mit den Augen angreifen kann. Ein wunderbares Statement in Richtung Avantgarde und textiler Objektkunst.