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Cordelia Lehmann-Reinthaller

Lehmann Reinthaller

Cordelia Lehmann-Reinthaller

Österreich | 23 Kunstwerke im online-Depot

Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.
Thomas Morus

Charakteristik und Vita

Wien, 1959: Hier wird Cordelia Lehmann-Reinthaler geboren – Malerin, Keramikerin und eine Künstlerin, die das Wesen von Transformation versteht. Ihr Werk gleicht einer stillen Revolution: Mit Ton und Feuer, mit Tusche und Öl erzählt sie Geschichten von Brüchen, Neuanfängen und dem Mut, dem Unkontrollierbaren zu vertrauen.

Im Zentrum steht das Raku. Eine traditionelle japanische Technik, bei der Keramik bei hohen Temperaturen gebrannt und glühend aus dem Ofen genommen wird. Feuer, Rauch, Asche und Abkühlung lassen Oberflächen entstehen, die so rau wie zerbrechlich sind – voller einzigartiger Strukturen, tiefer Spuren und unerwarteter Farben. Hier, in diesem Moment zwischen Improvisation und Kontrolle, findet Lehmann-Reinthaler ihre künstlerische Wahrheit, hier entstehen unvergleichliche Zeitdokumente. Sie sprechen von Krisen, von Verletzlichkeit und von der Kraft, die in Momenten der Ungewissheit entstehen.

Ihr speziell konstruierter Raku-Ofen, eingebettet in das Atelier im niederösterreichischen Waldviertel, ist dabei nicht nur Werkzeug zu sehen, sondern auch als Ritualort. Hier wird Ton zu Geschichte, Feuer zu Sprache, Rauch zu einem unsichtbaren Co-Autor.

Doch Cordelia Lehmann-Reinthaler arbeitet nicht nur mit Ton und Flammen. Auf Papier erschafft sie mit Filzstift, Tusche und Öl fragile Welten, die sich zwischen Abstraktion und Figurativem bewegen. Hier erzählen die Arbeiten von inneren Räumen, von Stimmungen und Reflexionen, die sich nicht in Worte fassen lassen. Buchstaben tanzen neben Linien, Formen verschwimmen zu Gedanken.

Und doch bleibt das Herzstück ihres Schaffens das Raku. Es ist für sie mehr als eine Technik – es ist eine Haltung. Eine, die das Imperfekte umarmt, die das Scheitern als Teil des Prozesses begreift und die Schönheit im Unvorhersehbaren findet.

Lehmann-Reinthaler bewahrt keine Asche, sie trägt die Flamme weiter. Ihre Kunst folgt keinem starren Pfad, sondern gleicht einem dynamischen Prozess, in dem Neues entsteht und Altes in neuem Licht erstrahlt. Ihre Kunst oszilliert zwischen der Ruhe jahrhundertealter Tradition und der Dynamik moderner Ausdrucksformen.
 

Warum BURN-IN

BURN-IN gewinnt mit den Werken von Cordelia Lehmann-Reinthaler eine künstlerische Position, die sich durch ihre kompromisslose Individualität und ihre tiefe Verwurzelung in der Raku-Tradition auszeichnet. Ihre Kunst verkörpert eine faszinierende Mischung aus Wabi-Sabi, dem japanischen Konzept der Schönheit des Unvollkommenen, und der filigranen Kunst von Kintsugi, bei der Brüche nicht kaschiert, sondern mit Gold betont werden. In ihren Skulpturen zeigt sich die Akzeptanz von Imperfektion als ästhetisches Prinzip, das zugleich poetisch und kraftvoll wirkt. Die Polarität von Kontrolle und Zufall, von Material und Feuer, von Entstehen und Zerstören wird bei Lehmann-Reinthaler zu einem sinnlichen Erlebnis. Ihre Arbeiten schaffen es, den Betrachter zu entschleunigen, in einen Dialog mit dem Material zu treten und die Geschichten zu lesen, die Rauch und Flammen hinterlassen haben. Sie fügen sich harmonisch in das GreenART-Programm von BURN-IN ein, in dem Nachhaltigkeit eine fundamentale Botschaft und ein gelebtes künstlerisches Prinzip ist.

Die Aufnahme von Cordelia Lehmann-Reinthaler in das Portfolio von BURN-IN ist zudem ein kraftvolles Statement für eine Kunst, die durch ihre Diversität und Tiefe beeindruckt. Die Arbeiten erweitern das Galerieprogramm um eine Dimension, die sowohl ästhetisch fasziniert als auch philosophisch inspiriert. In ihren keramischen Kompositionen verschmelzen scheinbare Gegensätze zu einer harmonischen Einheit: Das Rohe trifft auf das Veredelte, das Vergängliche auf das Bleibende. Ihre Kunst inszeniert Brüche nicht als Makel, sondern als Erzählungen von Widerstandskraft und Schönheit – ganz im Geiste des Konzepts der Narben aus Gold. Damit wird Lehmann-Reinthaler zu einem zentralen Bestandteil des Galerieprogramms, einer künstlerischen Brücke zwischen Tradition und Innovation. Ihre Werke verkörpern auf einzigartige Weise den Geist von BURN-IN und setzen ein Zeichen für Mut, Tiefe und Anderssein.

online Depot

Komm! (2022)
Skulptur, 32 x 40 cm
€ 4.900
DrachenFisch (2024)
Skulptur, 40 x 25 cm
€ 4.100
Aufrechter Gang (2024)
Skulptur, 46 x 46 cm
€ 5.500
TraumGesicht (2023)
Skulptur, 35 x 35 cm
€ 2.700

ALBERTA'S ART-FEATURE &
BURN-IN Ausstellungen

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ARTSY Q12025 Lehmann
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ARTSY Q12025 Lehmann
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Cordelia Lehmann-Reinthaller gestaltet mit ihrer Kunst eine Bühne, auf der sich ihre geschaffenen Figuren zu einem persönlichen Welttheater vereinen. Die Welt der Schauspieler und Musiker ist ihr nahe und bildet die breite Basis, auf der sie ihre eigene künstlerische Sprache entwickelt. Ihre Werke sind einzigartig. Sie schöpft Formen und Farben aus ihrer Phantasie und schafft Zeichnungen, Wortbilder, Malerei und in den letzten fünfundzwanzig Jahren hauptsächlich Skulpturen in glasierter Keramik und bemalter Raku-Technik.

Bei aller Ernsthaftigkeit ihrer Kunst, ist Humor und auch manchmal Ironie nicht zu übersehen. Es gelingt ihr, an sich tragische Situationen und Tatbestände zu hinterfragen und über ihren Witz zu entschärfen oder zu entlarven.

Sie wirkt in ihrem Auftreten besonnen und konzentriert, registriert seismographisch und entwirft ihre Sicht von der Welt. In Gesichtern und Köpfen bündelt sich die Aussagekraft ihrer Akteure. Diese sind nicht schüchtern und leise. Sie sind ansprechend, intrigierend bis verstörend, erzählend, deutend und trotz der starren skulpturalen Beschaffenheit lebendig. 

Dr. Barbara Asboth, Kunsthistorikerin (Textauszug aus dem Buch Sturm & Brand)

Die Malerin und Keramikerin Cordelia Lehmann-Reinthaller wurde 1959 in Wien  geboren, arbeitete  einige Jahre als  TV  Moderatorin und später  als Assistentin von Prof. Oskar  Luksics. Die  Künstlerin war Gasthörerin der Filmakademie Wien, studierte  Theaterwissenschaften an der Universität Wien, Schauspiel in der Schauspielschule Krauss und im Anschluss Architektur an der TU Wien. 1981 Hochzeit mit Kammerschauspieler Fritz Lehmann und einige Bühnenbildprojekte.

Ab 1987 Ausstellungen in Österreich, Italien und Großbritannien. Nach dem Tod Ihres Mannes 1999 wendete sich Lehmann-Reinthaller der Keramik zu und studierte in Cord sur Ciel (Frankreich) bei einem namhaften Keramiker. 2009 folgte eine  Expedition  in  die  Mongolei. 2017 war  die  Künstlerin  eine  Wanderin zwischen den Welten ... und durfte bleiben.

Ab 2018 entstanden erste Raku-Werke. 2021 erscheint das Buch Sturm und Brand. Autorin Barbara Asboth. 

Die Künstlerin lebt und arbeitet in Wien und im Kamptal.