Charakteristik und Vita

Petra Traxler-Pilgram, geboren 1966 in Villach, verbindet in ihrer Kunst auf beeindruckende Weise intellektuelle Tiefe mit künstlerischer Ausdruckskraft, stark geprägt von den Theorien C.G. Jungs und Franz Čižeks. Nach ihrem Studium der Philosophie, Psychologie und Geschichte in Wien sowie intensiven Ausbildungen in Malerei und Grafik, etablierte sie sich 2017 als selbstständige Künstlerin und eröffnete ihr Atelier. Ihre markante Schwarz-Weiß-Malerei erforscht die dunklen und komplexen Facetten der menschlichen Psyche und Gesellschaft.

C.G. Jungs Konzept des kollektiven Unbewussten, das besagt, dass archetypische Bilder und Erfahrungen über Generationen hinweg weitergegeben werden, bildet das Fundament von Traxler-Pilgrams künstlerischem Schaffen. Ihre Werke sind durchzogen von tiefen mythologischen Symboliken und thematisieren Schattenwelten, Seelenlandschaften und existenziellen Pfade. Das Zitat von Jung, „Der Mensch wird nicht erleuchtet durch das Vorstellen von Licht, sondern durch das Bewusstwerden der Dunkelheit“, fasst die Essenz ihrer Kunst zusammen: die Auseinandersetzung mit Licht und Dunkelheit der menschlichen Existenz, eingebettet in den Mikrokosmos des Alltags und das Flüstern der Natur.

Traxler-Pilgram verwebt in ihren Arbeiten verschiedene Dimensionen und beleuchtet die Spannungen zwischen Bewusstem und Unbewusstem, gesellschaftlichen Normen und individuellen Freiräumen. Ihre „bewegten Figuren“, inspiriert von Franz Čižek und dem Wiener Kinetismus, fungieren nicht nur als visuelle Darstellungen, sondern als lebendige Metaphern für innere Konflikte und soziale Rollenbilder. Diese Figuren „vergaloppieren“ sich oft und bieten so einen reichhaltigen Raum für Interpretation, der sowohl humorvolle als auch tiefgehende Reflexionen einschließt. Durch ihre intensive Auseinandersetzung mit Archetypen und ihre kraftvolle Bildsprache fordert Traxler-Pilgram ihre Betrachter heraus, die verborgenen Wahrheiten ihrer eigenen Existenz zu erkunden und zu hinterfragen.

In der BURN-IN-Ausstellung „UNVERBLÜMT“ zeigt Traxler-Pilgram diese tiefgehende Reflexion auf eindringliche Weise. Ihre Werke, die sich teils mit Stereotypen und Vorurteilen auseinandersetzen, fordern den Betrachter heraus, sich unangenehmen Wahrheiten zu stellen und die Realität unverblümt zu betrachten. Durch ihre visuell beeindruckende und intellektuell anregende Kunst gelingt es ihr, das Unsichtbare sichtbar zu machen und ein engagiertes Publikum zur Selbstreflexion zu bewegen.